Wundertüte Frankfurt
Frankfurt. Gelesen hatte ich einiges über das neue Historische Museum in der Mainmetropole. Vor kurzem besuchte ich es, um mir die neue Ausstellung anzuschauen. Es gab wirklich unheimlich viel zu sehen und es steckt ein tolles Konzept dahinter, wie ich finde.
Angefangen haben wir bei der Schneekugel, darin lassen sich verschiedene Themen-Modelle der Stadt ansehen. Sie lassen sich auf einem Monitor auswählen und werden dann per Roboterarm nach oben gebracht. Es war spannend „hinter die Kulissen zu schauen“ – also nicht nur das Modell als solches, sondern auch, wie es nach oben befördert wird. Es wären aber noch ein paar Informationen zu den einzelnen Modellen schön gewesen, wie kam es beispielsweise zur Bankenstadt Frankfurt? Der Mediaguide bot nur beispielhafte Einblicke. Sehenswert waren die Modelle aber allemal, und die Zeit reichte nicht aus, um auch nur eines im Detail zu erfassen.
In der Dauerausstellung „Frankfurt einst“ gefielen mir die großen und kleinen Stationen, an denen Besucher/innen aufgefordert waren, aktiv zu werden. Man konnte Fotos machen oder mithilfe kleiner Hebel oder Schalter Filme oder Grafiken starten. Im Bereich Numismatik, der Münzsammlung, wurden zahlreiche Münzen ausgestellt. Gleichzeitig konnte jede/r Besucher/in auf Bildschirmen recherchieren, wie die Zahlungsmittel der eigenen Stadt aussahen, so dass für jeden ein persönlicher Bezug entstand.
Durchbrochen wurde die Ausstellung über die Geschichte der Stadt durch persönliche Geschichten von Menschen. Ihre persönlichen Erlebnisse und Schicksale fanden einen Raum, der ziemlich präsent in der Mitte zu finden war.
„Frankfurt jetzt“ fiel erst einmal vor allem durch eine völlig andere Aufmachung auf. Das Stadtmodell bot unheimlich viel zu sehen. Es waren wirklich unzählige Details und ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte und ständig lenkte ein anderer Teil den Blick auf sich. Daneben waren die Bereiche, die sich rund um das Thema Stadtlabor drehten, wahnsinnig spannend. Die Idee, alle Frankfurterinnen und Frankfurter als Experten ihrer Stadt einzubringen, finde ich total prima. Persönliche Geschichten zu verschiedenen Themen und man kann sich auch hier als Besucher/in einbringen. Ich kann nun einige wirklich gelungene Fotos vorweisen. Ich bin in der Nähe von Frankfurt aufgewachsen, so dass auch ich hier persönliche Beziehungen entwickeln konnte.
Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass manchmal noch etwas klarer gemacht wird, wo man sich gerade befindet. Wir hatten zwar einen Mediaguide ausgeliehen, trotzdem erschien es nicht immer ganz eindeutig. Und auch innerhalb der Ausstellung wären Orientierungspunkte hier und da hilfreich gewesen.
Der Mediaguide bot neben der Orientierung zu einigen Objekten zusätzliche Informationen, es war schade, dass die Auswahl nicht ganz transparent war. Warum diese Objekte? Interessant waren dagegen die kurzen Statements verschiedener Mitarbeiter.
Insgesamt aber eine sehenswerte Ausstellung, die die Bewohnerinnen und Bewohner einbezieht und sich bemüht, auch Besucherinnen und Besucher zu integrieren.