Köln vor 100 Jahren – via VR
Köln zu Anfang des 20. Jahrhunderts kennenlernen – via VR. Das wollte ich mir einmal genauer ansehen und war bei Timeride Köln. Das Programm besteht aus drei Teilen, Kaiserpanorama, Kinema und der Reise mittels Virtual Reality.
Das Ticket lässt sich vorab online buchen, dabei kann man nicht nur den Tag, sondern auch ein Zeitfenster auswählen. Vor Ort wird man aber noch einmal aufgeteilt und muss dann im Zweifel doch wieder ein paar Minuten warten. Denn die Reise durch das Köln zu Anfang des 20. Jahrhunderts können immer nur eine bestimmte Zahl Personen gleichzeitig machen. Es ist naheliegend, denn die Zahl hängt von den verfügbaren Brillen ab.
Im „Kaiserpanorama“ wurden die Techniken der frühen dreidimensionalen Darstellung erläutert und historische Ansichten Kölns gezeigt. Um die Veränderungen zwischen damals und heute zu verdeutlichen, war direkt darunter eine aktuelle Aufnahme der Kölner Sehenswürdigkeit zu sehen. So war schnell sichtbar, dass sie sich stark verändert hatten. Ein wenig schade war dabei, dass die Ansicht so nicht barrierefrei war. Das obere Bild war für mich mit meinen 1,60 Meter bereits recht hoch.
Anschließend wurde im „Kinema“ ein animierter Film über die Geschichte Kölns gezeigt, der in einigen wenigen Minuten wichtige Stationen zusammenfasste und so auf die Zeit hinführen sollte, die man im Anschluss zu sehen bekam.
Im dritten Abschnitt nahmen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Gruppe in einem alten Straßenbahnwaggon Platz und setzten die VR-Brille auf. Nach einer kurzen Einführung ging es los. Es wurden Ausschnitte des alten Köln gezeigt, eine kurze Runde gedreht und dabei konnte man sich in alle Richtungen umsehen. Man sah, wie Menschen die Straße überquerten, ins Wasser fielen oder einfach am Straßenrand spazieren gingen. Wie sie sich unterhielten oder einfach grüßten. Hier wäre meiner Meinung nach ein wenig mehr Einordnung gut gewesen. Die Menschen hätten in ihren Unterhaltungen innerhalb der virtuellen Realität Wissenswertes aus der Zeit vermitteln können und so den Besucherinnen und Besuchern noch ein bisschen was mitgeben können.
Die Technik ist recht betreuungsintensiv, aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren bei Problemen schnell zur Stelle und unterstützten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es war interessant, in die „andere“ Welt einzutauchen, wenngleich ihre Grenzen noch sichtbar waren. Denn es war noch nicht so realistisch, dass man wirklich glauben konnte, mittendrin zu sein. Gleichzeitig fand ich es doch recht spannend zu sehen, wie man mit VR-Technologie im Ausstellungs- und Vermittlungskontext arbeiten könnte.