Tag des offenen Denkmals digital
Gestern fand der Tag des offenen Denkmals statt – mit zahlreichen digitalen Angeboten angesichts der Corona-Pandemie. Ich habe mich ein wenig durchgeklickt und damit quasi meine eigene kleine Pause beendet. Ich hoffe, es klappt nun wieder, regelmäßig etwas zu veröffentlichen – wir werden sehen!
Der Vorteil der zahlreichen digitalen Angebote ist für mich vor allem, dass man nicht örtlich gebunden ist. Ich kann von Aachen nach Konstanz in wenigen Minuten und wieder zurück. Wobei ich dann doch meist in der Region unterwegs war, in Köln, Aachen, Bonn aber auch Konstanz.
Meist handelt es sich um Rundgänge, die einen Einblick in bestimmte Gebäude, Landschaftsstriche oder Stadtteile geben. Auch wenn der Titel manchmal etwas ausgefallener klingt und mit VR oder 360-Grad-Rundgang wirbt. Die Länge variiert zwischen 90 Sekunden oder auch mal 20 Minuten. Meist sind es um die fünf Minuten, was eine angenehme Länge zum Zuschauen ist und es eben ermöglicht, eine Vielzahl anzusehen.
In Bonn konnte man sich die Baustelle der Beethovenhalle ansehen. In 14 Minuten wurde ein Blick hinter die Kulissen gewährt, wie der Besuch unter die Akustik-Decke. Aber auch Hinweise auf historische Ereignisse wie die Bundespräsidentenwahl finden Erwähnung. Welche Herausforderungen birgt eine derartige Restaurierung? Fundiert und anhand zahlreicher Orte, die im Video gezeigt werden, ließ sich so ein Eindruck gewinnen.
Das Haxenhaus in Köln warb mit einem 360-Grad-Rundgang. Es war zwar mehr ein kleiner Einblick in den Bau und einige Räume – bot aber trotzdem einen interessanten Einblick in die Geschichte des Gebäudes, die man sonst nicht unbedingt wahrnimmt.
In 90 Sekunden konnte man etwas über die Überreste der Pfahlbauten in Litzelstetten bei Konstanz erfahren. Durch Luftbilder lassen sich die früheren Standorte erkennen und machen deutlich, dass an zahlreichen Stellen rund um den See Pfahlbauten vorhanden waren. Heute gibt es ein Freilichtmuseum in Unteruhldingen. (Das ich, obwohl ich jahrelang am Bodensee lebte, bisher nicht besucht habe.)
Schade war, dass die Städtischen Museen Konstanz ihr Video nicht auf der zentralen Seite des Tag des offenen Denkmals ankündigten. Über Twitter erfuhr ich von einem Einblick in die Geschichte des so genannten „Konzils„. Obwohl das Konstanzer Konzil (1414-1418) sich dort ausschließlich zur Papstwahl 1417 traf, trägt es heute dessen Namen. Gebaut als Kaufhaus, erfuhr es im Laufe der Jahrhunderte einige Veränderungen.
Schließlich gab es für mich noch einen Einblick in die Kinolandschaft Aachens vor etwa 100 Jahren. Hierbei handelte es sich um einen bebilderten Vortrag, der zeigen wollte, wie zahlreich die Lichtspielhäuser einmal vertreten und wo sie zu finden waren. Dabei wurde auf historisches sowie aktuelles Bildmaterial zurückgegriffen.
Insgesamt war es eine schöne Abwechslung, quer durch die Städte ziehen zu können und einfach mal durchzuklicken, was interessant klingt, unabhängig vom Ort. Es wäre schön, wenn im kommenden Jahr also eine Mischung aus Veranstaltungen vor Ort und digitalen Angeboten zu finden wären. Und vielleicht klappt es dann ja tatsächlich mit etwas VR oder dem 360-Grad-Rundgang!