Für eine Ausstellung im Dürener Stadtmuseum beschäftigte ich mich 2017 mit dem Thema Separatismus in Düren. Eine kleine Bewegung, ein kurzer Zeitraum und zudem Unterschiede zur Bewegung in anderen Orten. Es war ein spannendes Thema, das ich dann erstmal beiseite legte. Als es dann auf 2023 zuging und man sah, wie Jubiläen und Gedenktage vorbereitet wurden, reihenweise Titel zum Krisenjahr 1923 erschienen, fiel mir das Thema wieder ein und ich fragte mich, ob ich mich nicht einreihen sollte.
Der Separatismus ist ein Phänomen, das im Oktober und November 1923 seinen Höhepunkt hatte. Damit hatte ich auch noch etwas Zeit für Vorbereitungen.
Wie bereitet man so etwas vor?
ich sah die Unterlagen durch, die ich für die Ausstellung gesammelt hatte und machte mir Gedanken. Ich entschied mich, es auf Instagram zu versuchen, als eine Art mehr oder weniger täglichen Einblick (ich weiß, nicht ideal für den Algorithmus). Ich machte einen Plan über die Daten, dachte über Motive nach und fragte mal rund nach Tipps. Damit an dieser Stelle ein riesiges Danke an @black_und_mieze, @frauenvondamals und @frauabgeordnete. Sie haben sich meine Fragen über Quellen, Fotos und Zeitdauer angehört und geduldig beantwortet.
Der nächste Schritt war der Besuch im Stadt- und Kreisarchiv Düren, dort liegt ein Großteil der Quellen. Auch dort nahm man sich viel Zeit und wir besprachen Ideen, Probleme bei der Veröffentlichung bestimmter Bilder und recherchierten weitere Quellen, die ich dann schrittweise durchsah. Januar, Februar und März 2023 verbrachte ich dort. Dabei stand natürlich die Seite der Stadt Düren im Fokus, es fanden sich Zeitzeugenberichte mehrerer städtischer Mitarbeiter.
Die Seite der Separatisten blieb gleichzeitig leider etwas unklar. Hierzu konnte ich keine Quellen im Archiv finden. Eine Akte über Theo Klevinghaus, ein wichtiger Protagonist des Dürener Separatismus, soll im saarländischen Landesarchiv liegen, doch leider gab es keine Rückmeldung von der Seite.
Kreativ werden
Instagram verlangt Bildmaterial, also hing viel an der Frage, welches Bild für welchen Beitrag bzw. welchen Tag? Die Bildsammlung des Archivs war eine wichtige Quelle, denn Stadtansichten konnten einen Eindruck vermitteln, was wo stattfand. Daneben war die Notgeldsammlung unheimlich spannend, dort fand sich auch Geld, das Separatisten in Düren ausgegeben hatten. Und die Frage nach Notgeld war eine große der Zeit, die oft im Fokus stand. Daneben hatte ich schon 2017 ein Flugblatt im Hessischen Staatsarchiv gefunden, das ich auch hier verwenden durfte.
Ich gestaltete eine Vorlage auf canva und bin ganz begeistert von den Möglichkeiten, die ich dabei neu entdeckte. Ich hatte zwar beruflich schon damit zu tun, aber offensichtlich immer nur in einem kleinen Bereich dessen, was möglich ist.
Da ich das ganze Projekt in meiner Freizeit machte, musste das Thema im Frühling und Sommer pausieren, da die Zeit fehlte. Deshalb war die Vorbereitung auch nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte. In meiner Vorstellung erstellte ich Bildmaterial und Texte lange genug im Voraus, um nicht in Stress zu geraten. Das klappte leider so gar nicht. Nicht alles wurde weit genug voraus bearbeitet, so dass eine zwischenzeitliche Infektion eine Lücke im Dezember entstehen ließ.
Und die Inhalte?
Ich startete im Oktober, 100 Jahre nachdem die Separatisten in Düren die Übernahme der Stadt erklärten. Im Anschluss wurden taggenau die verschiedenen Ereignisse wiedergegeben. Das war bis Ende November der Fokus, dann nehmen die täglichen Berichte ab, ebenso wie der Einfluss der Separatisten in Düren. Da sie sich aber noch in der Stadt aufhielten, sollte auch das Projekt weiterlaufen. Ich stellte Literatur und Quellen vor. Eigentlich wollte ich im Dezember über die Instrumentalisierung der Zeit durch die Nationalsozialisten sprechen und wie sehr unser Bild noch dadurch geprägt ist. Aber das lässt sich auch im Januar noch machen, da es nicht datumsgebunden ist.
Auf Instagram können immerhin 2.200 Zeichen Text ergänzt werden, das erlaubt eine kleinere Erklärung der Ereignisse. Gleichzeitig hatte ich im Januar begonnen, auf dem Blog Ereignisse wie die Ruhrbesetzung, der Erste Weltkrieg oder die Hyperfinflation, die relevant für das Jahr 1923 und auch den Separatismus sind, etwas ausführlicher zusammenzufassen und Literaturangaben bereitzustellen.
Auch wenn das Projekt noch läuft, also ein kleiner Einblick, wie es entstand, wie es geplant wurde und warum es läuft, wie es läuft.
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